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Aktuelles

Was Regenwürmer, Hecken und Mikroben für unser Klima tun!

Einblicke von der GRAND FARM

Wie können Regenwürmer, Mikroorganismen und Hecken dabei helfen, die Böden fruchtbarer zu machen, den Klimawandel abzufedern und gesündere Lebensmittel zu erzeugen? Antworten darauf bekamen die Teilnehmer:innen einer Exkursion zur GRAND FARM in Absdorf (Bezirk Tulln), organisiert von der KLAR! Region Göllersbach in Zusammenarbeit mit der LEADER Region Weinviertel-Manhartsberg.

Eine Gruppe engagierter Dorfentwickler:innen, Landwirt:innen und klimaaktiver Personen aus der LEADER Region Weinviertel-Manhartsberg besuchte am Mo, den 26. Mai 2025 die GRAND FARM in Absdorf (Bezirk Tulln). Die Exkursion, organisiert von der KLAR! Region Göllersbach in Kooperation mit der LEADER Region Weinviertel-Manhartsberg, bot spannende Einblicke in zukunftsfähige Formen der Landwirtschaft und Bodennutzung.
Alfred Grand, Gründer der GRAND FARM, führte die Teilnehmer:innen über seinen 19 Hektar großen Forschungs- und Demonstrationsbetrieb. Im Fokus standen Maßnahmen zur Förderung der Bodengesundheit – allen voran die Arbeit von Millionen Regenwürmern, die nährstoffreichen Regenwurmhumus produzieren. Dieser natürliche Superkompost verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Wasserhaltefähigkeit und unterstützt das Pflanzenwachstum durch ein vielfältiges Bodenmikrobiom. „Wir Menschen können keinen Boden erschaffen. Aber wir können ihn gemeinsam mit der Natur regenerieren“, betonte Grand.
Ein zentrales Thema war das Agroforstsystem, bei dem Bäume, Sträucher und Blühstreifen gezielt in landwirtschaftliche Flächen integriert werden. Diese Maßnahmen schaffen Windschutz, speichern CO2, fördern die Biodiversität und verbessern um 5-10 % die Erträge – selbst bei reduziertem Ackerland. Gleichzeitig schaffen sie Lebensräume für Igel, Mauswiesel, Fledermäuse und zahlreiche Bestäuber, etwa Wildbienen oder Schmetterlinge. In Zusammenarbeit mit Arche Noah testet die GRAND FARM außerdem alte Obstsorten, um klimafitte Varianten für die Zukunft zu identifizieren.
Die Besucher:innen erhielten zudem Einblicke in die Marktgärtnerei, die auf einer Fläche von nur 7.000 m² über 60 Kulturen und bis zu 180 Sorten Gemüse und Kräuter nahezu ganzjährig produziert – ganz ohne Heizung oder künstliches Licht. Durch den Einsatz von Dauerbeeten, Mulchtechniken, Fruchtfolge und Kompostierung entstehen gesunde Böden und hochwertige Lebensmittel.
Die GRAND FARM zeigt eindrucksvoll, wie nachhaltige Lebensmittelproduktion Hand in Hand mit der Natur möglich ist – und wie sie zur Klimaanpassung und Regionalentwicklung beiträgt. Der Betrieb setzt zahlreiche Forschungsprojekte um, die europaweit Bodengesundheit, nachhaltige Agrarsysteme und Biodiversität fördern. So fließen die Erkenntnisse von der GRAND FARM direkt in wissenschaftliche Studien ein und unterstützen politische Entscheidungsträger:innen dabei, nachhaltige Landwirtschaftspolitiken zu entwickeln. Dieses Netzwerk aus Praxis und Forschung stärkt die Innovationskraft und macht die GRAND FARM zu einem Leuchtturmprojekt mit Vorbildcharakter weit über das Weinviertel hinaus.

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